„Conduccions conspiratives“

Der Katalanische Dirigent Josep Maria Balanyà leitet die Formation mit ungeheurer Vitalität, viel Spannung und grossem Einfallsreichtum. Wie eine Verschwörung zwischen Dirigent und Musikern mutet die reiche Zeichnsprache an, mit der das Orchester durch das Konzert geführt wird: Mal kommt es filigran instrumentiert, mal orchestral mit grosser Wucht daher. Gespickt mit solistischen Einlagen, kammermusikalischen Besetzungen, blitzschnellen Wechseln, wird die Vielfalt des Klangkörpers bis an seine Grenzen ausgeleuchtet und manchem raffinierten Big-Band-Arrangement Konkurrenz gemacht. Mit den unbeschränkten Möglichkeiten der “Conduccion“ werden die Improvisationen des Orchesters zwingend zu einem dramaturgisch und musikalisch spannenden Anlass.
Für die Zuhörer sind die Überraschung und der Genuss des Spektakels vorprogrammiert.
Als konspirativ ist das SIO und seine Musik im weitesten Sinne zu verstehen: trotz aller Schwierigkeiten die einer Grossformation im Feld der Schweizer Musikszene entgegenblasen, spricht das SIO mit seinen Konzerten ein immer breiteres Publikum an und geht mit Josep Maria Balanyà in sein sechstes Jahr seit der Gründung in Boswil. Verschwörerisch, beharrlich, mit Enthusiasmus und Energie, viel musikalischem Können und einer gehörigen Portion Mut und Fantasie, aber auch mit Humor und Witz!

Besetzung

Ursula Maehr - Blockflöten
André Meier - Trompete
Stefan Wyler - Trompete
Marco von Orelli - Trompete
Carles Peris -Bariton Saxophon, Querflöte, Piccolo
Francis Petter - Bassklarinette, Sopran Saxophon
Valentin Vecellio - Bassetthorn
Sabine von Werra - Violoncello
Markus Fischer - Kontrabass
Jacques Widmer - Schlagzeug
Christoph Baumann - Piano


Aufführungen

18.10.05 première, Spheres, Zürich
08.03.06 Theater am Gleis, Winterthur
01.11.06 Moods, Zürich
02.11.06 Festival Jazzessenz, Aarau
03.11.06 Haberhaus, Schaffhausen



Pressestimmen

„Jazz ’n’ More“ November/Dezember 2004

18.10.05 Spheres Zürich

Der Dirigent (Joesp-Maria Balanyà) ist Konzept: Häuser bauend, Fliegen schlagend und mit Fingern beschwörend diktiert er den Takt. Einem Puppenspieler gleich, fernsteuert er die MusikerInnen, welche wiederum ihren Instrumenten die Töne entlocken, ja zeitweise sogar entreissen. Der Dirigent als Mischung zwischen Diktator und stummem Rapper, unkonventionell, aber effizient. Die Kompositionen und Improvisationen sind komplex und lose zugleich, mal frei in Räume stehend, mal schwebend, mal äusserst durchdacht, beinahe streng, jedoch stets mit Freude und Witz interpretiert. Es ist überhaupt diese Spielfreude, dieser spezielle Humor, welcher das Orchester formt. Jede Musikerin und jeder Musiker strahlt seine eigene, ihm übertragene Kompetenz aus, jede und jeder ein Solist im Gesamtkörper. Ein live-Erlebnis par excellence.

 

Aargauer Zeitung 4.11.06
2.11.06 KIFF Aarau
FESTIVAL JAZZESSENZ
Stefan Künzli

...Spektakulär war darauf der zweite Teil mit dem katalanischen Dirigenten Josep-Maria Balanyà. Der Spontankomponist leitete das neunköpfige Schweizer Improvisationsensemble mit einer imposanten Zeichensprache. Dieses musikalische Konzept erfordert vom Dirigenten Einfallsreichtum und vom Ensemble reaktionsschnelles Agieren und Umsetzen der „Befehle“. Diese einzigartige Kommunikation zwischen Dirigent und Ensemble war am Konzert im KIFF kurzweilig und eindrücklich. Man merkte, dass die Swiss Improvisers nicht zum ersten Mal mit dem Katalanen arbeiteten. Doch im Vergleich zum ersten Konzertteil war die Musik schwieriger nachzuvollziehen. Denn weite Teile der Zeichensprache bleiben dem Zuhörer verborgen. Es blieb nur Staunen.